Motivation und Ziele

Was uns antreibt und was wir erreichen wollen

Mit Hilfe des Unternehmens soll versucht werden, Menschen mit körperlichen, psychischen oder sozialen Nöten unter geschützten, aber soweit wie möglich "normalen" Arbeitsbedingungen zu beschäftigen. Der Schwerpunkt liegt in der Ausführung von praktischen Tätigkeiten, die in der Regel keine höhere Qualifikation benötigen. Bei diesen Tätigkeiten geht es insofern um mehr als bloße "Beschäftigung", als die erledigten Arbeiten notwendig sind, um ein Gesamtkonzept aufrecht zu erhalten - die Arbeit trägt wesentlich zum Gesamtbestand des Unternehmens bei. Entsprechend ist jedem Einzelnen bewusst, dass er "gebraucht" wird und dass sein spezieller Beitrag, mag er auch begrenzt sein, wichtig ist.

"Die Erfahrung der vergangenen Jahre hat gezeigt, dass auch Menschen mit eigenen Nöten, dort wo sie sich als wichtigen Bestandteil einer tragenden Gemeinschaft erkennen, eine erstaunliche Fähigkeit und Bereitschaft zur Mitarbeit gezeigt haben."

Warum sollten auch psychisch labile Personen in eine feste Arbeitsstruktur eingebunden werden?

Gesundes Leben besteht aus Geben und Nehmen. Dieser Grundsatz gilt - weil es ja darum geht, gesund zu werden - auch für Menschen mit Nöten. Ist die Fähigkeit und Bereitschaft zum Geben und Nehmen vorhanden, kann es zu einer gesunden Gemeinschaft und zu einem gesunden Wertegefühl kommen. Deshalb ist es unseres Erachtens nur in akuten Notfällen gut und richtig, wenn der Mensch aus jeglichem Arbeitsprozess heraus genommen wird. So kann es beispielsweise bei einer Erschöpfungsdepression, einer Psychose usw. notwendig sein, damit derjenige wieder zur Ruhe und zu Kräften kommt. Danach sollte baldmöglichst eine (stufenweise) Rückführung in Arbeitsprozesse stattfinden,

  • ... weil Mitarbeit die Grundlage für ein Wertegefühl ist ("ich werde gebraucht", "ich habe etwas geschafft"). Dieses Wertegefühl vermitteln wir bewusst. Die Hilfsbedürftigen stehen in einem "normalen" Umfeld und werden soweit als möglich auch "normal" behandelt.
  • ... weil bei Nichtgebrauch der gesunden Kräfte diese degenerieren. Langeweile und Nichtausgefülltsein ist ein Faktor in der Degenerierung. Im Gegensatz dazu regenerieren sich Fähigkeiten wieder, wenn sie stufenweise gefördert werden.
  • ... weil der Einzelne ohne Arbeit nicht zu einer realistischen Einschätzung seiner eigenen Person kommen kann. Nur durch konkretes Mitarbeiten ist es möglich, seine eigenen Stärken und Grenzen kennen zu lernen.
  • ... weil in der praktischen Mitarbeit u.U. Ursachen für die Erkrankung sichtbar werden (z.B. ständiges Vergleichsdenken, Versagensangst...). Werden diese Ursachen offensichtlich, ist ein Ansatzpunkt zur Besserung gegeben.
  • ... weil durch kontinuierliche, längerandauernde Mitarbeit eine Negativserie von Versagen ihr Ende finden kann.
  • ... weil die Mitarbeit wichtige Prozesse auslösen kann, z.B. wachsende Sicherheit, Selbstvertrauen, Erweiterung der Frustrationstoleranz und "sich äußern lernen".
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